The Great Spirit

Mittwoch, 06.06.2018

Im Niagara-Einzugsgebiet existieren etliche Wasserfälle, und die Fahrt führte zunächst zu den Inglis-Falls, wo die Familie Inglis mehrere Generationen lang eine Mühle betrieben hat. Der nächste Halt erfolgte an den Jones Falls mit der eisernen Sid Peare Bridge. Von Tobermory aus begann die zweistündige Fahrt mit der Fähre Chi-Chemann über den Lake Huron nach South Baymo auf Manitoulin Island. Auf der Fähre fuhr auch ein pensionierter Militärpfarrer mit, der als neunjähriger Junge mit seinen Eltern aus Schottland nach Kanada ausgewandert ist; sein Vater war auch Soldat. Er selbst war 1974 für sechs Wochen in Baden-Baden stationiert, danach in Norwegen. Es war die Zeit des kalten Krieges, aber egal, ob Kanadier, Amis, Russen oder Chinesen, Jesus liebt sie alle.

Inzwischen herrscht freundliches Wetter, Sonne und eine Mittagstemperatur von 21 ºC, d. h. hier Hochsommer..

Auf Manitoulin Island weisen die Namen und etliche Schilder an den Straßen auf die First Nation hin, wie die Indianerstämme hier genannt werden. Die Orte heißen z. B. Aundeck, Omni Kaning, Sheguiandah, Wikwemikong, Tehkummabh, Kagawong, M'Chigeeng, Zhiibaahaaring usw. Auch unsere Vermieterin weist indianische Gesichtszüge auf.

Die Cabin trägt den Namen "Dreamcatcher", ist eine gut ausgestattete Holzhütte (es fehlt nur eine Geschirrspülmaschine) und liegt direkt am North Channel des Lake Huron mit eigenem Ufer. Nur schade, dass wir die prächtige Holzterrasse nicht nutzen mögen;  erstmalig auf unserer Fahrt umschwirren uns Mücken. Kurz nach unserer Ankunft hielt ein Pick-up vor der Hütte und der Fahrer bot frisch gefangenen Fisch zum Kauf an, doch erklärten wir, dass wir Fisch lieber im Restaurant essen würden. Der Ofen im Raum, Marke "Napoleon", sieht aus, als ob in ihm Holzscheite brennten, doch wird er mit Propangas betrieben. 

Weil die Cabin die Selbstversorgung ermöglichte,  wurde abends im Valu-Mart von Little Current eingekauft. In dem Supermarkt gab es jedoch kein Mückenspray; dieses konnte nur in der Drogerie gekauft werden, die aber bereits geschlossen hatte.

Das Haus am See ist so schön, dass es nicht als Manko empfunden wird, dass kein WiFi verfügbar ist, weshalb dieser Tageseintrag nachträglich verfasst wurde.