Eis - kein Speiseeis

Donnerstag, 21.06.2018

Weiter nach Norden auf dem Trans-Canada Highway und dann auf den Icefields Parkway. Er zählt zu den spektakulärsten Gebirgsstraßen der Welt und führt durch das Columbia Icefield in den Rockies, eine der größten Eisansammlungen südlich des Polarkreises. Seine Fläche beträgt 325 qkm, die Dicke 100 bis 365 m und die jährliche Schneefallhöhe bis zu 7 m. Etwa 300 km liegen zwischen Banff und Jasper und längs des Parkways sind viele reizvolle Ziele anzusteuern.  Die Reisegruppe stoppte, oft mit kurzen Trails verbunden, beim Mosquito Creek (!), beim Bow Lake, beim Crewfoot Glacier, beim Bow Summit (ein wunderschöner tiefblauer Gletschersee), am Parker Ridge (wo die Berge gefleckt wie bei einer Milka-Kuh aussehen), am Tangle Creek, an Sunwaptat Falls und an den Athabasca Falls.

Unterwegs wurden ein Deer gesichtet sowie ein Schwarzbär, der leider bereits in den Wald entschwand, bevor er photographiert werden konnte.

Auf dem Icefield Parkway gab es einige Straßenbaustellen, die alle nur einspurig zu passieren waren, so dass einige Zeit mit Warten verstrich. Auch waren mehrere attraktive Haltepunkte "closed".

Am Icefield Centre gab es einige Informationen sowie einen Film über das Gebiet. Darin waren Sequenzen von einem Jungen, einem alten Mann und einem Mann mittleren Alters, jeweils abwechselnd, ohne Sprache, zu sehen, aber auch einige sehr schöne Landschaftsaufnahmen. Am Ende des Films erschloss sich die Handlung: es handelte sich stets um dieselbe Person. Der Junge fand einen besonderen Stein im Gebirgswasser, den er ständig bei sich trug. Im mittleren Alter unternehm er eine Gletscherwanderung, wobei er den Stein verlor. Als alter Mann fand er in wieder, vom Gletscher ausgespieen. Der Film war l-a-n-g-w-e-i-l-i-g.

Während vormittags sonniges Wetter herrschte, trübte es auf der Fahrt nach Norden immer mehr ein. Plötzlich gab es einen Temperatursturz; innerhalb von einer Viertelstunde sank die Temperatur von 25 auf 8 ºC, verbunden mit einem kräftigen Hagelschauer, so dass man kaum10 m weit schauen konnte. Den Nachmittag über regnete es ständig, malmehr, mal weniger. Wegen des Regens verzichtete die Reisegruppe auch auf die Besichtigung des Athabasca-Gletschers.

Sowohl der Banff-, als auch der Jasper-Nationalpark sind zu Recht berühmt, wenn nur nicht so viele Touristen unterwegs wären.

Für zwei Nächte dient eine Holzhütte in Jasper als Unterkunft, ein "Pine Bungalow". Die Anlage befindet sich unmittelbar am Ufer des mächtig, kräftig dahinrauschenden Athabasca Rivers. Kaum angekommen, fiel der Strom aus, nicht nur in der Hütte und im Bungalow-Park, sondern in ganz Jasper. Dadurch war es auch nicht möglich, in einem Lokal zu Abend zu essen, denn auch die Küchen waren ohne Strom. Zudem war es bereits gegen 20 Uhr. Die Reisegruppe erstand noch mexikanische Burritos und etwas Kartoffelsalat bei einer Esso-Tankstelle. Der Tankwart addierte die Preise von Hand und nahm natürlich nur Bargeld. Er berichtete, dass der Strom etwa viermal im Jahr in Jasper ausfalle, was ihm ein gutes Umsatzplus beschere. Nach eineinhalb Stunden war wieder Strom verfügbar.

Erwartungsgemäß verfügt die Hütte über kein WLan, aber über Mücken.